Donnerstag, Juni 29, 2006

Artikel: Luc Bessons Jeanne d'Arc vs. Tanja Kreil

Eine sehr lesenswerter, älterer Artikel zur umstrittenen Verfilmung von 'Jeanne d'Arc' (The Messenger) von Luc Besson im Bezug zu Tanja Kreil, die vor dem EuGh das Waffenrecht auch für Frauen in der Bundeswehr erstritt.

JEANNE D' ARC - Ein Requiem von Luc Besson anlässlich der Frau des vergangenen und des kommenden Jahrtausends.[...] Und sie gefiel sich in der Rolle der Vorkämpferin und der historischen Person ..." (taz 12. 1. 2000): nicht Jeanne d'Arc aus Donrémy ist gemeint, das Sujet des eben angelaufenen Films von Luc Besson zur geharnischten "Jungfrau von Orléans", sondern Tanja Kreil aus Hannover. Auch sie wollte eine rüstige Soldatin sein, die nicht nur verarztet und Märsche bläst. Doch ihr Griff nach der Waffe stieß auf ein "Berufsverbot", das Jeanne d'Arc nicht in die Quere kam. Hinkt das Informationszeitalter hinter dem Mittelalter her? Tanja Kreil rief den Europäischen Gerichtshof (EuGH) an. Als Sujet seines eben ergangenen Urteils gleicht sie nun fast selbst der "Jungfrau von Orléans". Denn dieses Urteil verheißt allen Frauen der Bundesrepublik die Zulassung zum Waffendienst. Also, der rechte Film zur rechten Zeit? Jeanne d'Arc als kriegerische Vorkämpferin dieses Urteils, das Tanja Kreil als friedliches "Zugpferd" eines mit ihr streitenden Bundeswehrverbands erfocht? Schrieb Tanja in der Nachhut von Jeanne, die als "Jungfrau von Orléans" Geschichte machte, "Rechtsgeschichte"?
Von Gerburg Treusch-Dieter

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